Dienstag, 10. Januar 2017

Rezension - Das letzte Einhorn


Das helle Funkeln der Hörner.
Wie regenbogenschimmernde Masten auf silbernen Schiffen kamen die Hörner
aus dem Meer geritten. Jede Woge trug Hunderte heran, sie bäumten sich
auf und stampften und bogen ihre langen wolkigen Hälse weit zurück.





Durch Zufall bekommt das reine und bezaubernde Wesen mit, dass es das letzte seiner Art sei. Es kann dies nicht glauben und verlässt seinen beschützenden Wald, um herauszufinden, was aus den anderen Einhörnern geworden ist. Auf seiner Reise wird es begleitet von dem unbeholfenen Zauberer Schmendrick und der Räuberbraut Molly Grue, die ihm tatkräftig zur Seite stehen, um den roten Stier zu finden, der die Einhörner gejagt haben soll. Ihre Reise führt sie zu dem Reich des König Haggards...

Es gibt kaum eine Geschichte, die mich so gefesselt hat, wie die des letzten Einhornes. Diese Welt ist detailreich und mit vielen, kleinen Überraschungen, die mich nur in Staunen versetzen konnten, wie den Schmetterling, der zwar sprechen kann, aber nicht klug genug ist, um eigene Worte zu bilden und nur das sagen kann, was er selbst hörte.
Es war ergreifend zu lesen, wie sich die Lady Amalthea langsam in den Prinzen verliebte, ihre andere Seite verlieren wollte und doch am Ende ihre eigentliche Aufgabe erfüllte.
Das Ende ist herzzerreißend traurig und jeder, der auch den Zeichentrickfilm sah, muss das Buch gelesen haben, denn es ist noch besser!
Wie auch im Film kann man am Ende nur weinen, wenn das Einhorn seinen Prinzen verlassen muss und die Worte zu Schmendrick sprach, die mir jedes Mal das Herz zerreißen möchten

Kein Leid auf dieser Welt ist so groß wie diese Freude. Bis auf Eines. Und selbst dafür danke ich dir.

Wer natürlich ein Happy End haben möchte, ist hier an der falschen Adresse, aber wer eine Liebe sehen möchte, die alles übersteigt und sich bis in das hohe Alter hin zieht, sollte sich diesen Band kaufen. Die Fortsetzung, Zwei Herzen, ist ähnlich packend und beantwortet schlussendlich die Frage, was aus Schmendrick, Molly Grue und Prinz Lir wurde. Das Ende ist erschreckend, aber passt perfekt in den Stil seines Vorgängers, der zeigen kann, dass selbst in einer magischen Welt die Realität grausam sein kann.


Müsste ich dieses Buch auf einer Skala von 1 bis 10 bewerten, so würde es zweifelslos eine 12 bekommen, da es in kein Schema passt, das ich jemals gelesen habe. Eine nicht nachzuahmende, unvergessliche Geschichte.

2 Kommentare:

  1. Oh wow! Danke für die schöne und informative Rezension 😍
    Ich wusste gar nicht, das es eine Fortsetzung gibt - jetzt bin ich suuuper hibbelig!

    Den Film hastbdu ja angesprochen.. ist es eine gute Umsetzung? 😊

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  2. Ich muss zugeben, dass ich den Film zuerst kannte. Er hat mich seit meiner Kindheit Begleitet und als ich lesen lernte und mir dann das Buch vornahm merkte ich einfach nur, dass sogar die Dialoge eins zu eins übernommen wurden. Meiner Meinung nach gab es nie eine Umsetzung, die so haargenau an das Buch angelehnt wurde. Jede Figur sieht aus, wie sie im Buch beschrieben wird. Natürlich gibt es auch Szenen, die weggelassen wurden, aber so ist das nun mal, wenn man eine ganze Welt in einen 90 Minuten Film packen möchte. Für mich sind aber Film und Buch ein Muss und falls du weißt, was Cosplay ist dann kann ich nur als Hinweis zu meiner Meinung zum Film sagen, dass ich sowohl Lady Amalthea, als auch den roten Stier auf meiner Liste abhaken konnte 😊

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