Donnerstag, 19. Oktober 2017

Rezension - Madness das Land der tickenden Herzen

„Ich hätte wissen müssen, dass es keine gute Idee war, dem Kaninchen quer durch London zu folgen.
Doch wer hätte denn ahnen können, dass dieses seltsame flauschig weiße Ding mit der Taschenuhr mich hierher bringen würde? Ich meine, wo bin ich hier überhaupt?
Die Bäume bestehen aus Kupfer und ihre Blätter wiegen schwer wie Blei. Überall schwirren Käfer mit Flügeln aus Glas umher und am Firmament drehen sich gigantische Zahnräder, als würden sie allein diese Welt in Bewegung halten. Und dann … ist da noch Elric. Ein Junge, aus dem ich einfach nicht schlau werde und der so herz- und emotionslos scheint. Doch ich bin entschlossen, sein Geheimnis zu lüften, um zu erfahren, was der Grund für seine Gefühlskälte ist.
Oh, und falls ich es noch nicht erwähnt habe: Ich bin übrigens Alice. Und wie es scheint, bin ich im Wunderland gelandet… kennst du vielleicht den Weg hinaus?“

Quelle aus: https://www.drachenmond.de/titel/madness-das-land-der-tickenden-herzen/






Das Buch hat mir unglaublich gut gefallen. Ich habe sehr versucht nicht voreingenommen zu sein, da ich die überaus sympathische Autorin selbst kennen lernen durfte und ich dann das Buch quasi mögen musste, aber ein Glück war dieses Pflichtgefühl in keinster Weise nötig!

Madness wartet mit einem völlig neuen und doch sehr vertrauten Wunderland auf, jede Figur erweckt Nostalgie und gleichzeitig möchte man unbedingt erfahren, was in diesem Steampunk Wunderland anders ist. Denn dies ist der Kern des Buches.
Alice wird in eine andere Version des Wunderlandes entführt und muss gemeinsam mit ihren neugewonnenen Freunden dieses vor der wahnsinnigen Herzkönigin retten. Ich liebte es, wie alle Figuren miteinander in Verbindung gesetzt wurden und konnte es gar nicht abwarten das Abenteuer zu bestreiten.
Maja Köllinger hat diese altbekannte Geschichte mit neuen Szenen zu ihrer Eigenen gemacht, die mich wirklich mit halboffenen Mund haben weiterlesen lassen, da sie es schaffte in der Mechanik trotzdem Magie zu verstecken.
Ihr Schreibstil allein ließ die Bilder vor mir entstehen, sodass ich nicht die kleinste Anstrengung brauchte, um wirklich zusammen mit Elric und Alice über den See zu fahren, oder dem Hutmacher bei seiner Arbeit zuzusehen. 
Düstere und bedrohliche Atmosphäre wechselte sich perfekt ab mit einer sanften und fantasievollen Stimmung, die jeden daran zweifeln lassen sollte, wieso Alice überhaupt den Wunsch verspürte jemals das Wunderland zu verlassen.
Leider ging mir die Geschichte viel zu zügig voran. Liebend gern hätte ich weitere Abenteuer gelesen, die Reise länger erlebt und auch ging mir die Entwicklung zwischen Elric und Alice viel zu schnell voran. Der Sprung zwischen Abneigung gegen die fremde Welt hin zur Heimat war zu groß und auch wenn man als Leser natürlich für immer dort bleiben wollte, war es kaum nachzuvollziehen, wie schnell Alice ihre Meinung änderte, auch Elric gegenüber.
Wie auch schon im Original waren sowohl die Grinsekatze als auch der Hutmacher meine liebsten Figuren und bestachen mit ihren eigensinnigen Charakteren und dem überraschenden Wandel zum Ende hin, den beide durchmachten.
Obendrein fehlten mir weitere alte Figuren. Das Original wartet mit Unmengen von Figuren auf, die ich selbst nicht einmal alle aufzählen kann, da einem immer ein Name abhanden kommt, aber für meinen Geschmack war das Wunderland zu leer von vermenschlichten Wesen. Es gab viele Tiere, die ebenfalls zauberhaft illustriert wurden und das Buch schmücken, aber zumindest den Märzhasen, oder die Haselmaus hätte ich mir gewünscht, da sie vor allem auch durch die Disneyverfilmung bekannt waren. So wirkte es sehr karg und einsam in dieser bedrohlichen Welt, obwohl jeder weiß, dass hinter irgendeinem metallenen Baum bestimmt Dideldumm und Dideldei standen und Alice gemustert haben. Vielleicht ist es aber auch diese verlassene Welt, die den Wahnsinn und die Einsamkeit gerade noch unterstreicht, die im Steampunk Wunderland vorherrscht.
Alles in allem ist dies eine meiner liebsten Adaptionen, die ich generell als sehr schwer einschätze, da der Erwartungshorizont kaum zu erreichen ist. Madness hat sich an den passenden Stellen vom Original losgesagt, um allein zu stehen und so sollte man dieses Buch auch lesen, dann kann man sich verzaubern und entführen lassen.
Auf einer Sternenskala von eins bis fünf hat Madness bei mir vier Sterne sicher einfach für die unvergesslichen Szenen, die ein Kopfkino in mir auslösten, von dem ich wirklich das Gefühl hatte, es würde meine Fantasie bereichern.




Donnerstag, 8. Juni 2017

Rezension - The Beast Within

"A cursed prince sits alone in a secluded castle. Few have seen him, but those who claim they have say his hair is wild and nails are sharp--like a beast's! But how did this prince, once jovial and beloved by the people, come to be a reclusive and bitter monster? And is it possible that he can ever find true love and break the curse that has been placed upon him?"








The beast within hörte sich zunächst nach einem unglaublich spannenden Konzept an. In beiden Disney Filmen ist es so, dass man von Belle durch die Geschichte begleitet wird und weniger von ihrem Geliebten erfährt. Auch wird seine Vorgeschichte nur angeschnitten, lediglich im Live Action Film, der dieses Frühjahr heraus kam, erfährt man, dass der Prinz eine schreckliche Kindheit gehabt haben musste.
Deswegen war ich umso gespannter auf dieses Buch, da ich schon immer das Märchen aus der Sicht des Biestes erfahren wollte. Ich stellte ihn mir als Antagonisten vor, was alleine schon interessant war, da man meistens nur vom Helden durch das Geschehen geführt wird.
Leider wurde ich bei diesem Wunsch enttäuscht.
Das Buch behandelt eher die Geschichte der Zauberin und ihrer drei älteren Schwestern, die das Biest leiden sehen wollen. Sie nehmen den größten Teil der Geschichte ein, während der Charakter des Prinzen klein gehalten und immer noch oberflächlich behandelt wird. Damit meine ich nicht, dass er oberflächlich ist, sondern nur, dass man sich selbst denken muss, warum er handelt, wie er handelt.
Was mir gefallen hat war der Aspekt, dass der Prinz und Gaston Freunde waren, bevor der Fluch seinen Lauf nahm, das hat mir unglaublich gut gefallen und ich konnte mir so viele Konflikte dazu vorstellen.
Leider sah ich mich auch hier enttäuscht. Sobald die Geschichte zur Gegenwart des Filmes umsprang wurden die Dialoge eins zu eins übernommen und weder Gedanken noch Emotionen wurden erwähnt.
Generell fehlt es dem Buch an Ausarbeitung, was mich sehr enttäuschte. Von unseren geliebten Sidekicks bemerkte man annähernd nichts, Hinweise wurden gegeben, aber nicht näher ausgearbeitet. Mir hätte es besser gefallen, dass die Autorin, wenn sie schon neue Ideen einbrachte, wie die Schwestern der Zauberin und eine Vorgeschichte des Prinzen, in dem Gaston eine Rolle spielte, sie auch das Ende hätte selbst gestalten können.
Ich wollte mich vom Film distanzieren, um den neuen Ideen Raum zu geben und nicht voreingenommen zu sein, was mir das Ende nicht ermöglichte.
Mein Fazit ist, dass das Buch zu kurz und nicht ausgearbeitet genug ist, um auch nur annähernd so zu fesseln, wie die Filme, die Ansätze mir aber unglaublich gut gefallen. Aber an einem
Meister sollte man sich selten probieren, deswegen würde das Buch von mir 3 von 5 Sternen bekommen.




Freitag, 28. April 2017

Rezension - Royal

Viterra, das Königreich unter einer Glaskuppel, ist der einzige Ort auf Erden, an dem die Menschen die atomare Katastrophe überlebt haben. Um die Bevölkerung bei Laune zu halten findet dort alle zwei Jahrzehnte die große Fernsehshow zur Prinzessinnenwahl statt. Aber diesmal ist alles anders. Diesmal will der Prinz ein Mädchen finden, das ihn um seiner selbst liebt.
Vor den Augen des gesamten Königreichs soll die siebzehnjährige Tatyana zusammen mit den schönsten Mädchen des Landes um die Gunst vier junger Männer buhlen, von denen keiner weiß, wer der echte Prinz ist. Sie würde alles darum geben nicht teilnehmen zu müssen. Aber auch sie kann sich dem Glanz eines Königslebens nur schwer entziehen.





Royal wartet mit einer unglaublichen Idee auf, die mich von Anfang an begeistern konnte. Wer mich kennt weiß, dass meine Lieblingsreihe die Selection Bücher von Kiera Cass sind, abgesehen von meinem absolut liebsten Stück, dem Sommernachtstraum. Deswegen war ich sofort Feuer und Flamme für dieses Buch, da es die Materie aufgriff und noch weiter vertiefte, mehr Spannung einbaute. So erschien es mir.
Und tatsächlich kann man einige Parallelen zu Selection ziehen, nur beschränken sie sich lediglich auf das Buhlen um die Gunst des Prinzen, ansonsten hat Royal einen komplett eigenen Plot, was mich mehr als nur positiv überraschte und mir unglaublich gut gefiel.
Leidr wies das Buch ansonsten ein paar Schwächen auf. Auch wenn der Schreibstil eingängig und leicht zu verfolgen war, was den Spaß am lesen schürt, hat mir die übermäßige Häufung mancher Wörter überhaupt nicht gefallen. Dazu zählen Floskeln wie „das alles hier“, „das Ganze“ und Wörter wie „hier“, „einfach“ und „alles“. Diese Ausdrucksweise nahm den Dialogen und Beschreibungen ihre Ausdruckskraft und ließ es schwammig wirken. Immerhin wurde nie definiert was „alles hier“ für den Sprecher bedeutete. Es las sich so, als würde die Erzählerin in ihren Aussagen zurück rudern, oder relativieren wollen, als würde sie es nicht ernst meinen.
Auch hatte ich das Gefühl, dass viele Situationen recht plump eingefädelt wurden. So war Tatyana Phillip gegenüber sofort abgeneigt, die beiden verfielen Grundlos in Streitereien und auch Claires Aussagen zu Beginn, dass sie und Tatyana jetzt beste Freundinnen seien und es auch sofort so war, als würden sie sich seit Jahren kennen wirkte auf mich merkwürdig. Mir kamen solche Gespräche und Handlungen zu abrupt vor, die Gespräche änderten plötzlich geändert, oder begannen so plump, dass es fast komisch wirkte. Deswegen hat Tatyana mir als  Protagonistin, oder Charlotte und weitere Gegenspielerinnen nicht immer gefallen. Sie wirkten stereotyp, was aber von Anfang an von Tatyana prophezeit wurde. Vielleicht war dies Absicht und ich habe die Ironie dahinter nicht nachvollziehen können, wer weiß.
Was mich auch störte war Tatyanas Temperament, aber das ist Geschmackssache. Es gefiel mir nicht, dass sie sich selbst als wohlerzogen und damenhaft wahrnahm, in meinen Augen aber eher eine kleine Zicke war. Sie schimpfte sehr schnell und hatte weitaus weniger Manieren, als die anderen Mädchen, die sie als nicht so wohlerzogen wie sich selbst wahrnahm. Aber dieser Punkt ist nicht wirklich tragisch, denn wer liest gerne ein Buch über eine perfekte Person? Wir wollen Ecken und Kanten, nur durch sie entstehen Konflikte und diese machen ein Buch lesenswert.
Die Stimmung im Palast wirkte auf mich eher wie ein einem Freizeitcamp. Interessant war es, was für Aufgaben die Mädchen gestellt bekommen hatten, dass sie bereits Unterricht erhielten und auch wenn sie schöne Kleider gestellt bekamen so wurden sie nicht sofort in den Glanz und Glamour des Palastes aufgenommen. Sie wussten irgendwie stets wo ihr Platz war. Das bewirkte auch ein ebenbürtiges Miteinander mit den potentiellen Prinzen, was mir sehr gut gefiel. Den Prunk merkte man kaum, abgesehen von den stereotypen Prinzessinnenaufgaben, wie Bücher auf dem Kopf balancieren und auch die jungen Männer machten auf mich allesamt nicht den Eindruck als seien sie wohlgeratene Prinzen. Sie wirkten eher wie normale Teenager, die einfach ein nettes Mädchen kennen lernen wollten.
Leider kamen mir manche Ideen nicht immer gut durchdacht vor. Meist lag das daran, dass die Nebenfiguren nicht ausgearbeitet waren, quasi nur ein Mittel zum Zweck und abgesehen von fünf weiteren Kandidatinnen wurden keine weiteren namentlich erwähnt. Generell weiß man höchstens noch über Claire mehr über ihren Charakter. Dass die vier Männer nichts über ihr Privatleben preisgeben ist natürlich klar, man könnte ja herausfinden, welcher von ihnen der Prinz ist, allerdings wäre es interessant gewesen ihnen ein Laster, oder ein Hobby zu geben. Auch die anderen Mädchen hätten ruhig vorkommen können, aber da Tatyana immer als Erste ihr Interview hatte wurden die anderen Kandidatinnen nicht mehr erwähnt. Das macht den Eindruck als habe Tatyana keinerlei Konkurrenz, aber das wird sich bestimmt noch ergeben. Schade war es für mich, dass Tatyana darin bestätigt wurde, dass die Kandidatinnen in Schubladen gehörten. Es waren oberflächliche Mädchen in einem oberflächlichen Wettbewerb. Da hätte ich gerne eine Überraschung gehabt, da selbst Claire eine materielle Person ist.
Hätte es nicht dieses Klischee gegeben, wären die Akteure und Hintergrundgeschichten mehr ausgearbeitet gewesen wäre ich noch gefesselter gewesen von diesem tollen Buch und ich hoffe es entwickelt sich noch spannender weiter in den folgenden vier Teilen.
Mein Fazit zu Royal ist, dass es eine wunderbare Grundidee ist, die mir nicht besser hätte gefallen können, diese bis jetzt aber noch nicht ausgeschöpft wurde. Ich kann meine finale Meinung aber erst bilden, wenn ich die Reihe beendet habe. Und das werde ich auf jeden Fall, denn ich bin umso neugieriger, welcher der vier jungen Herren der wahre Prinz ist.

Samstag, 15. April 2017

Pokémon FanFiction



Hallo, meine Lieben, heute wende ich mich mal mit etwas Neuem an euch. Ich habe auf Instagram herum gefragt und ein wenig Feedback bekommen, ich solle doch mal eine meiner FanFictions hochladen. Und genau das mache ich jetzt. FanFiction bedeutet, dass ich zu einer bereits erfundenen Geschichte, Serie, Buch, Anime, oder Film eine Fortsetzung, oder Neuschreibung schreibe. Demnach gehören mir keine Rechte an den Figuren und dem Spiel, diese Rechte liegen bei Nintendo und Gamefreak. Dennoch wünsche ich euch viel Spaß mit dem Prolog und ich würde mich über ein kleines Feedback freuen. Auch wenn ihr keine Fans von Pokémon seid wäre es nett, wenn ihr Etwas zum Stil sagen könntet. Viel Spaß






Prolog



Zuerst bemerkten die Besucher des kleinen Cafés an der Kaimauer nichts von dem nahenden Unglück. Falls jemand, der an der Promenade entlang lief, oder sich am Strand sonnte, den Blick über den Horizont schweifen ließ, so sähe er höchstens eine kleine Erhebung unterhalb der glühenden Sonne, die sich langsam zur Ruhe bettete. Betrachter würden nur mit den Schultern zucken und es für ein Wailord abtun, dass den Kopf aus den Wellen reckte.
Aber es war kein Wailord, dass unter der Sonne im Wasser lag. Der Körper dieses Pokémon war geschmeidiger, lief zum Ende hin spitz aus. Zwei kräftige Flossen, die wie Seitenruder wirkten, waren gerade noch unter der Oberfläche zu sehen. Kurz über seinem weißen Bauch wuchsen zwei lange Arme aus seinem Körper, die das Pokémon entspannt unter Wasser baumeln ließ. Seine glühende Augen fixierten geistesabwesend das ferne Ufer. Es wirkte, als würde es nicht wissen, oder gar erkennen, was dort vor ihm lag. Es nahm nicht einmal den metallenen Turm wahr, der sich neben ihm aus dem Wasser schraubte. Donnernd prasselten die Wassermassen auf den blauen Wal nieder, unter dem Turm tauchte die Decke eines U-Bootes auf. Noch bevor sich die letzten Rinnsale ihren Weg zurück ins Meer gesucht hatten öffnete sich eine Luke und ein Mann kletterte heraus. Seine dunklen Augen funkelten vor Vorfreude und mit langen Schritten brachte er die Strecke zu seinem Turm hinter sich. Geschwind wie ein Menki erklomm er die Sprossen und stellte sich breitbeinig auf die Plattform. Die Zipfel seines blauen Bandanas wehten fröhlich im Wind und verzogen leicht das weiße Zeichen auf seiner Stirn, dass an ein A erinnerte. Nur endeten seine Spitzen in knochenähnlichen Gebilden. Auch die Kette um seinen Hals zierte dieses Zeichen, er warf sie aber energisch zurück, um in die Innentasche seines schwarzen Hemdes greifen zu können. Er holte eine rote Kugel daraus hervor, die bedrohlich pulsierte und reckte sie dem Fisch neben sich entgegen.
"Kyogre! Ich befehle dir diese jämmerliche Stadt zu überfluten! Kein Haus und kein Turm soll mehr zu sehen sein!",
Zuerst geschah nichts und die Worte des schwarzhaarigen Mannes verhallten über die Weite des Ozeans. Doch dann kam Leben in das Pokémon Namens Kyogre. Seine ausdruckslosen Augen leuchteten auf, es stieß einen Schrei aus und schnellte auf die Stadt zu. Sein massiger Leib schob die Wellen vor sich her, bündelte sie und trieb sie an, bis sie über die Stadt hinaus wuchsen. Der schwarz gekleidete Mann krallte seine Hände in das Geländer seines Turmes und sah mit begierigem Blick dabei zu, wie die Bewohner schreiend flüchteten, aber es war zu spät. Die Flut riss sie mit sich, brach in Gebäude und Laternen ein, zerschmetterte sie wie Kartenhäuser. Kyogre ritt auf den Wellen über die Stadt und rammte seinen massigen Schädel in die Gebäude, die noch nicht eingebrochen waren. Nur wenige Sekunden später waren die Schreie verklungen.
Der Mann gab den Befehl, dass seine Helfer das U-Boot zu Kyoge steuern sollten, dass nun wieder teilnahmslos über der Stadt umher trieb. Doch gerade als er seine Zerstörungsmaschine erreicht hatte und triumphierend die Faust in den Himmel rammen wollte, blendete ihn ein grelles Licht. Er musste sich zusammenkrümmen, um seine Augen zu schonen.
Als er wieder aufsehen konnte mussten seine Augen sich noch an die grelle Umgebung gewöhnen. Kyogre hatte angefangen nervös mit seinen Armen auf das Wasser zu schlagen, aber es wartete geduldig seine Befehle ab.
Sobald sich die Augen des Mannes an seine Umgebung gewöhnt hatten, konnte er die Quelle des Lichtes ausmachen. Vor ihnen trieb ein Schiff auf dem Wasser, dass an einen Flugzeugträger erinnerte. Doch anstelle von diesen stand in der Mitte ein gigantisches Pokémon. Sein Körper war monströs, überzogen von einem roten und grauen Panzer. An seinen Seiten steckten spitze Stacheln, die sich bis zu seinem breiten Schweif zogen. Seine Arme und Beine waren kurz, aber mächtig und dick verpackt, der Kopf endete in einer flachen Schnauze, die ungeduldig die Zähne bleckte.
Das konnte nur eines bedeuten.
"Du bist zu spät, Marc!", höhnte der Mann und warf triumphierend seinen Orb in die Luft.
Hinter dem dinosaurierähnlichen Pokémon löste sich ein Mann aus dessen Schatten. Seine roten Haare fächerten sich um seinen Kopf auf und umrahmten sein schmales Gesicht. Sein Ledermantel saß wie immer perfekt und er strich kurz stolz über das Emblem an seiner rechten Brust. Es sah aus wie ein M, dass sich um einen kleinen Kreis wölbte.
"Du glaubst doch nicht, dass sich Team Magma von dieser Pfütze beeindrucken lässt, oder, Adrian?", antwortete Marc.
Der Mann namens Adrian warf den Kopf in den Nacken und lachte in alter Seemannsmanier.
"Pfütze sagst du? Und was hast du bis jetzt erreicht? Du dümpelst gerade auf meiner Pfütze herum und es braucht mich nur ein Befehl, um deine Nussschale zum kentern zu bringen!",
"Würdest du dich mehr damit beschäftigen dich zu informieren würdest du wissen, dass wir bereits jeden See in ganz Hoenn ausgetrocknet haben. Aber du beschäftigst dich lieber mit deinen kindischen Sprüchen. So wirst du es nicht weit bringen",
"Soll das eine Herausforderung sein?", schrie Adrian und krallte seine Hände so fest um das Geländer, dass seine Fingerknöchel weiß hervor traten.
Marc zog den linken Mundwinkel zu einem höhnischen Grinsen hoch.
"Eine, die du nicht gewinnen kannst", er hob seine Hand und gab mit einem
Schwenker ein Zeichen, "Nächstes Ziel: Kanto!", rief er, dann sah er noch ein Mal zu seinem Kontrahenten auf, "Hoenn magst du vielleicht für dich gewinnen. Aber ich habe weitaus größere Ziele",
Wütend spuckte Adrian aus.
"Wir werden sehen. Auf nach Johto! Und auf dem Weg dort hin lassen wir keinen Flecken Erde trocken! Von einem Magma Idioten lassen wir uns nicht vorführen!",

"Dann bedeutet das wohl Krieg", schmunzelte Marc leise und tätschelte den Schweif seines Pokémon, "das gefällt mir".




Mittwoch, 1. Februar 2017

Rezension - Der Kuss des Tigers


Was soll nur aus uns werden? Das konnte niemand sagen, und ich erkannte, welch empfindliches und zerbrechliches Instrument das Herz war. Kein Wunder, dass ich meines weggeschlossen hatte.



Die achtzehnjährige Kelsey kann ihr Glück kaum fassen, als sie einen zweiwöchigen Ferienjob bei einem Zirkus haben darf. Jeder Tag verheißt Spannung, aber was sie am meisten fesselt, ist der weiße Tiger mit den klaren, blauen Augen. Kelsey baut schnell eine Beziehung zu dem sanften Tier auf. So ist es kein Wunder, dass sie darum gebeten wird ihn nach Indien zu begleiten, als jemand ihn kaufte, und ihn wieder auszuwildern.
Es braucht einiges an Überredungskunst bei ihren Zieheltern, doch kurz darauf fliegt Kelsey in das ferne Indien, zusammen mit einem Tiger.
Dort läuft nichts nach Plan und nach mehreren Missgeschicken findet sie sich alleine im tiefsten Dschungel vor, zusammen mit einer gefährlichen Raubkatze, die sie trotz allem zu beschützen scheint. Doch bald kommt der Schock: Ihr Tiger offenbart sich ihr als ein indischer Prinz namens Dhiren, oder kurz Ren, der vor mehreren hundert Jahren von einem Magier verflucht und in einen Tiger verwandelt worden war. Erst seitdem er mit Kelsey in Kontakt geraten ist, kann er sich wieder für wenige Minuten am Tag in einen Menschen verwandeln und bittet sie um Hilfe den Fluch zu brechen.
Colleen Houck besticht durch ihren Humor und ihre unvergleichbare Weise die Gefühle ihrer Figuren auszudrücken. Mir gefiel die orientalische Version des Froschkönigs ausgesprochen gut. Die Aufgaben, die Kelsey, ihr Tiger Ren und auch später dessen Bruder Kishan bewältigen müssen, sind ausgefallen und an viele Sagen abgelehnt, was mir besonders gut gefiel.
An manchen Stellen waren mir die Eigenschaften der Artefakte, die Kelsey sammeln muss, etwas zu abgehoben und selbst für diese Welt zu magisch, aber am Ende des vierten Bandes ergab alles Sinn und las sich wunderbar. Die Reihe war voller Spannung und Abwechslung mit einem für mich unvorhersehbaren Ende.
Mir hat Kelsey als Protagonistin ausgesprochen gut gefallen. Sie verlor ihre Eltern und blieb somit ohne Familie zurück. Dadurch bindet sie sich nicht gerne und hat viele innere Konflikte, was Ren und Kishan betrifft. Trotzdem machte es Spaß sie daran wachsen zu sehen, auch wenn sie für mein Gefühl viel zu oft schwankte.
Ren ist ein Traumprinz, wie er im Buche steht. Mir gefiel seine offene und melancholische Art, wie er Kelsey im Sturm für sich gewinnt. Er hat eine sensible Art, aber vor allem im dritten Band erfährt man, dass er auch anders handeln kann und durch und durch auch ein Mann ist. Sein Wandel gefiel mir nicht besonders, weil es nicht zu ihm passte und ich zu sehr mit Kelsey mitlitt, war aber dennoch ein tolles Element für die Geschichte.
Die Figur, die mich am meisten überraschte war Rens jüngerer Bruder Kishan. Schon im ersten Teil berichtet Ren darüber, dass es allein die Schuld seines Bruders sei, dass sie beide mit dem Fluch belegt wurden. Kishan tritt im zweiten Band auch als der typische Bad Boy auf, unterstrichen durch sein schwarzes Tigerfell und die goldstechenden Augen. Aber er trat eindeutig als mein Liebling heraus. Besonders im letzten Teil konnte er durch seinen Charakter punkten und die Entscheidung, die er am Ende treffen musste, brachte mich vollkommen aus der Fassung.
Dieses Buch ist perfekt für diejenigen, die eine schmerzvolle und mitreißende Liebesgeschichte lesen möchten, mit einem Hauch Dreiecksbeziehung und einer Menge Herzschmerz. Für mich hat sich das Lesen auf jeden Fall gelohnt!
Würde ich Punkte vergeben, so hätte das Buch die volle Punktzahl verdient.

Mittwoch, 25. Januar 2017

Rezension - Die dreizehnte Fee

Ich bin nicht Schneewittchen. Ich bin die böse Königin.

Für tausend Jahre schlief die Dreizehnte Fee den Dornröschenschlaf, jetzt ist sie wach und sinnt auf Rache. Eine tödliche Jagd beginnt, die nur einer überleben kann. Gemeinsam mit dem geheimnisvollen Hexenjäger erkundet sie eine Welt, die ihr fremd geworden ist. Und sie lernt, dass es mehr gibt als den Wunsch nach Vergeltung.

 »Kennst du das Märchen von Hänsel und Gretel?«, frage ich flüsternd. Er braucht mir nicht zu antworten, er weiß, dass nicht alle Märchen wahr sind. Nicht ganz zumindest. Es gibt keine Happy Ends, es gab sie nie. Für keine von uns.



Lilith, die dreizehnte und somit mächtigste ihrer Schwestern, wurde von ebendiesen in einen Hinterhalt gelockt und musste für tausend Jahre schlafen, bis sie der Kuss der wahren Liebe erweckt. Als dies geschieht ist sie geschwächt, verwirrt und in einer Welt, die ihr fremd ist. Nur der Hexenjäger, der ihr und ihren Schwestern nach dem Leben trachtet, steht ihr zur Seite und willigt ein, Lilith bei ihrer Rache zu helfen. Sie wollen die restlichen Schwestern finden und töten. Erst dann darf er sich ihr zuwenden.

Ich persönlich bin kein großer Fan von Märchenadaptionen, da diese die Geschichte so sehr verändern, dass man das Märchen selbst nicht mehr erkennt. Umso mehr hat mich dieses Buch verzaubert, da es schaffte, zwar uns wohlbekannte Figuren aufzugreifen, sie aber so sehr zu verändern, dass es eine völlig neue Welt ergab.
Julia Adrian hat sich nicht auf ihren Vorbildern ausgeruht, sondern neue Konflikte geschaffen und was mich besonders überraschte: Sie ermöglichte es mir auf knapp 150 Seiten Sympathie zu dem noch so unbedeutendsten Charakter zu empfinden. Normalerweise gehöre ich zu denen, die mindestens eine Trilogie lesen müssen, um einen Liebling zu entwickeln. Auch wenn es von der dreizehnten Fee drei Bücher gibt, habe ich bis jetzt nur den ersten gelesen und spare bereits auf die Nachfolger, da ich unbedingt wissen möchte, wie Lilith sich zu entscheiden. Auch wenn sie eine sehr rachsüchtige und kalte Persönlichkeit sein soll, empfindet sie immer noch starke Liebe zu ihren Schwestern, was es auch dem Leser schwer macht, die Geschwister so zerstritten zu sehen.
Ein Element, dass mir besonders gut gefiel war definitiv auch der Hexenjäger. Zu beginn fragte ich mich noch, warum er nur so genannt wurde, aber jetzt nach dem ersten Band ist das ein Element, dass mir besonders gut gefällt. Es gibt ihm eine gesichtslose Persönlichkeit, man versteht Liliths Hin und Her - Gerissenheit ihm gegenüber und formt ihn zu einer namenlosen Bedrohung ihres Lebens, obwohl er immer präsent ist! Meiner Meinung nach eine tolle Strategie!
Es sind noch sehr viele Fragen offen geblieben und ich hoffe ihre Antworten bald in Teil Zwei zu erfahren. Wenn vielleicht einige von der Kürze des Buches abgeschreckt ist, so kann ich euch sagen, dass es das Lesen wirklich wert ist! Es gibt keine langweiligen Passagen, die Protagonisten sind immer in Bewegung und, soweit das in einer magischen Welt möglich ist, realistisch ausgearbeitet, sodass man sie gut nachvollziehen kann.
Könnte ich diesem Buch Zehn Sterne geben, so wären es definitiv Neun bis Zehn, die endgültige Entscheidung würde ich erst treffen, nachdem ich den dritten Teil gelesen hätte, aber es sieht vielversprechend aus.

Ich hoffe wirklich sehr, dass diese Reihe mit einem Knall endet und bin schon ganz gespannt auf die Fortsetzung.

Samstag, 14. Januar 2017

Rezension - Plötzlich Fee und Plötzlich Prinz

My name is Meghan Chase.
In less than 24 hours I'll be sweet sixteen.
When a girl finds true love ... and the stars shine for her ...
and the handsome prince carries her off into the sunset ...
I don't think it will be that way for me ...
On my 16th birhtday, my brother was kidnapped ...
by faeries
I'm going to get him back!





Meghan Chase ist ein ganz gewöhnliches Mädchen. In der Schule ist sie förmlich unsichtbar, nur ihr bester Freund Robbie Goodfell steht ihr zur Seite, zu Hause lebt sie in einer Patchwork Familie.
Doch eines Tages scheint sich ihr kleiner Bruder Ethan verändert zu haben. Während er seine große Schwester, sein Ein und Alles angreift, taucht Meghans bester Freund auf und vertreibt das Wesen, dass Ethan so ähnlich sieht. Es war ein Wechselbalg aus dem verborgenen Reich der Feen, dem Schönen Volk. Und auch Robbie gehört diesem Volk an und offenbart sich Meghan als der sagenumwobene Streichekönig Robin Goodfellow, auch Puck genannt.
Er bringt Meghan an den Sommerhof, des König Oberons, wo Meghan erfährt, dass sie nicht nur dessen Tochter und somit eine Prinzessin und Halbfee ist, sie erfährt auch, dass ihr Bruder von einer neuen Art der Feen entführt wurde, um sie in eine Falle zu locken, da sie die Prinzessin ist. Denn Feen sind keine schimmernden, niedlichen Wesen, sie sind gemein und unberechenbar, sie entführen Kinder, verführen Sterbliche und entführen sie. Diese neue Art der Feen, den sogenannten eisernen Feen, scheint aber eine besonders gefährliche Rasse zu sein. Denn die normalen Feen sind allergisch auf Eisen und Technologie und verbrennen sich daran die Haut. Aber wie bekämpft man eine Fee, dessen Element eigentlich seine Schwäche sein sollte?
Zusammen mit Puck, der Katzenfee Grimalkin und dem mystischen und attraktiven Prinzen des Winterhofes, Ash, macht sich Meghan auf den Weg ihren Bruder zu befreien und taucht immer tiefer in die Geheimnisse des Nimmernie ein.

Ich kann kaum in Worte fassen, was diese Buchreihe mir bedeutet. Julie Kagawa hat es geschafft, altbekannte Sagen zu verweben und sie in eine moderne Geschichte zu verweben. Sie hat Figuren aus anderen Geschichten genommen und ihnen liebevoll Persönlichkeiten geschaffen, die man am Liebsten kennen lernen möchte.
Das Nimmernie hat mich verzaubert und ließ mich noch Monate später nicht los, ich steckte tief in den Abenteuern der vier Helden mit drin und wollte mehr, mehr, mehr!
Leider muss ich zugeben, dass meine persönliche Meinung nicht nur positiv ist, aber gerade das macht auch diese Besessenheit der Buchreihe aus.
Ich habe schon vorher den Sommernachtstraum gekannt und wusste auch vorher um die Eisenkrankheit bescheid. Auch Mab und Grimalkin, die grinsende Katze aus Alice im Wunderland, waren für mich keine unbekannten Charaktere. Deswegen drängte sich mir das Gefühl auf, dass ebendiese Figuren, die Julie Kagawa aus bekannten Geschichten genommen hat, bunter ausgearbeitet waren, als Meghan, oder Ash, die beiden Protagonisten. Ash ist sehr kalt und reserviert, ein perfekter Prinz des Winterhofes und Meghan, als Erzählerin der Geschichte, soll natürlich nicht polarisierend sein, damit der Leser sich mit ihr identifizieren kann, das ist mir bewusst. Nur habe ich mich oft dabei ertappt, dass ich mir nur für Puck ein Happy End wünschte.
Vielleicht bin ich auch einfach voreingenommen, da er schon im Sommernachtstraum von Shakespeare mein absoluter Liebling war und es einfach verdient hat! (Das bedeutet aber noch lange nicht, dass ich ihn mit Meghan zusammen sehen wollte, ich bin zu einhundert Prozent für Meghan und Ash).
Diese Welt, so muss ich zugeben, hat mich so inspiriert, dass ich am liebsten ein eigenes Feenbuch schreiben würde, aber es wird wohl sehr schwer werden, wenn Julie Kagawa die Messlatte so hoch gelegt hat und einfach alle fantastischen Welten miteinander verbunden hat.

Diese Reihe würde ich jedem empfehlen, der Feen liebt, guten Humor, einen gewitzten und modernen Schreibstil und der sich auch gerne mal ein Tränchen aus dem Augenwinkel wischt.





Auch wenn diese Reihe nun schon seit Jahren hinter mir liegt, habe ich mich erst dieses Jahr an die Fortsetzung, Plötzlich Prinz, getraut. Ich war einfach noch zu mitgerissen von dem Strom der Gefühle, um mich sofort in das nächste Chaos zu stürzen.

In der zweiten Reihe geht es um den jungen Ethan Chase. Verbittert über die Streiche, die ihm die Feen spielen, einfach nur, weil er den Blick hat, also die Feen sehen kann, stößt er jeden von sich, um sie zu schützen. Aber als merkwürdige, geisterhafte Feen auftauchen und beginnen, Halbblüter und Exilanten zu entführen, wird Ethan unweigerlich in das Chaos verstrickt und er muss in das Nimmernie zurückkehren.

Auch diese Reihe hat mir wahnsinnig gut gefallen. Ethan gefiel mir als Protagonist besser, als Meghan, da er mit seinem gemeinen Verhalten eher einen Charakter entwickelt hatte, als seine große Schwester. Wenn man die erste Reihe bereits gelesen hat, freut man sich natürlich auf die altbekannten Gesichter und wird auch nicht enttäuscht. Gleichzeitig ist es Kagawa gelungen, nicht zu sehr auf die Vorgeschichte zurückzugreifen, indem sie mit den geisterhaften Feen ein komplett neues Abenteuer erschuf, dass man einfach miterleben möchte.


Diese Reihe wird für immer einen besonderen Platz in meinem Regal haben und ich werde für immer diesen Büchern, dieser gigantischen Geschichte hinterhertrauern, sie zerdenken müssen und sie einfach nur lieben.