»Okay, es ist wie bei Schrödingers Katze. Es ist möglich und
nicht möglich, dass es da jemanden gibt, den ich dummerweise nicht mehr
vergessen kann.«
Das sagt Rike zu ihrem besten Freund, nachdem sie dessen
Schwester Camila kennengelernt hat. Seitdem geht sie ihr nicht mehr aus dem
Kopf. Camila ist überall – in ihren Gedanken, ihren Träumen und irgendwann
steht sie sogar unerwartet einfach vor ihr. Von einer Peinlichkeit stürzen sie
in die nächste, bis sie sich schließlich darauf einigen, einfach nur
miteinander ins Bett zu gehen. Wochen vergehen und was eigentlich nur eine
kleine Ablenkung sein sollte, wird zu etlichen gestohlenen Stunden.
Schon bald gelingt es ihnen nicht mehr, ihre Gefühle füreinander
zu verbergen - Doch keine von ihnen ist sich sicher, wo das hinführen soll.
Tigerstreifenhimmel stammt aus der Feder von Ronja Delahaye
und behandelt die romantische Affäre zweier von Grund auf unterschiedlichen
Frauen. Ich durfte es vorab lesen und möchte nun meine Eindrücke mit euch teilen.
Rike und Camila sind zwei sehr sympathische
Protagonistinnen, gezeichnet von ihren eigenen Problemen.
Der Einstieg in die Geschichte fällt einem nicht schwer, man
wird gut durch die Geschehnisse geleitet. Der Schreibstil ist farbenfroh und
wartet mit außergewöhnlichen Metaphern auf, streut genug Witz ein, um auch die
traurigen Momente wieder auflockern zu können. Er ist somit eine perfekte
Mischung aus Leichtigkeit und Verspieltheit.
Leider muss ich sagen ging mir an manchen Stellen die Handlung
zu beschleunigt voran. Rike ist eine Person die Vieles tot denken muss und auch
Camila neigt zu langen Monologen, auf die meist ein Zeitsprung folgt und somit
das unmittelbare Geschehen am Rande erwähnt wird. Oft werden solche Momente,
oder auch die Kunstwerke der begabten Camila, umfangreichend umschrieben, ohne
dass man weiß, was auf dem Bild eigentlich zu sehen ist.
Es ist aber nicht so, als würden die Monologe die Geschichte
in die Länge ziehen. Durch den flotten Schreibstil kommen keine Längen auf und
es bleibt keine Zeit um über Langeweile nachzudenken.
Mir hat Tigerstreifenhimmel sehr gut gefallen, nicht nur der
ausgefallene Titel und das bunte Cover haben mich aufmerksam gemacht, sondern
auch das LGBTQ+ Thema war vollkommen neu für mich. Es hat mich sogar überrascht
kein Coming Out Roman vor mir zu haben - womit ich eigentlich gerechnet hätte –
und dies freute mich nur umso mehr.
Ich würde das Buch jedem empfehlen, der gerne lacht, nach
guter Unterhaltung sucht und einem kecken Witz nicht wiederstehen kann.
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