Viterra,
das Königreich unter einer Glaskuppel, ist der einzige Ort auf Erden, an dem
die Menschen die atomare Katastrophe überlebt haben. Um die Bevölkerung bei
Laune zu halten findet dort alle zwei Jahrzehnte die große Fernsehshow zur
Prinzessinnenwahl statt. Aber diesmal ist alles anders. Diesmal will der Prinz
ein Mädchen finden, das ihn um seiner selbst liebt.
Vor
den Augen des gesamten Königreichs soll die siebzehnjährige Tatyana zusammen
mit den schönsten Mädchen des Landes um die Gunst vier junger Männer buhlen,
von denen keiner weiß, wer der echte Prinz ist. Sie würde alles darum geben
nicht teilnehmen zu müssen. Aber auch sie kann sich dem Glanz eines
Königslebens nur schwer entziehen.
Royal
wartet mit einer unglaublichen Idee auf, die mich von Anfang an begeistern
konnte. Wer mich kennt weiß, dass meine Lieblingsreihe die Selection Bücher von
Kiera Cass sind, abgesehen von meinem absolut liebsten Stück, dem
Sommernachtstraum. Deswegen war ich sofort Feuer und Flamme für dieses Buch, da
es die Materie aufgriff und noch weiter vertiefte, mehr Spannung einbaute. So
erschien es mir.
Und tatsächlich kann man einige Parallelen zu Selection ziehen, nur beschränken sie sich lediglich auf das Buhlen um die Gunst des Prinzen, ansonsten hat Royal einen komplett eigenen Plot, was mich mehr als nur positiv überraschte und mir unglaublich gut gefiel.
Und tatsächlich kann man einige Parallelen zu Selection ziehen, nur beschränken sie sich lediglich auf das Buhlen um die Gunst des Prinzen, ansonsten hat Royal einen komplett eigenen Plot, was mich mehr als nur positiv überraschte und mir unglaublich gut gefiel.
Leidr
wies das Buch ansonsten ein paar Schwächen auf. Auch wenn der Schreibstil
eingängig und leicht zu verfolgen war, was den Spaß am lesen schürt, hat mir
die übermäßige Häufung mancher Wörter überhaupt nicht gefallen. Dazu zählen
Floskeln wie „das alles hier“, „das Ganze“ und Wörter wie „hier“, „einfach“ und
„alles“. Diese Ausdrucksweise nahm den Dialogen und Beschreibungen ihre
Ausdruckskraft und ließ es schwammig wirken. Immerhin wurde nie definiert was
„alles hier“ für den Sprecher bedeutete. Es las sich so, als würde die Erzählerin
in ihren Aussagen zurück rudern, oder relativieren wollen, als würde sie es
nicht ernst meinen.
Auch
hatte ich das Gefühl, dass viele Situationen recht plump eingefädelt wurden. So
war Tatyana Phillip gegenüber sofort abgeneigt, die beiden verfielen Grundlos
in Streitereien und auch Claires Aussagen zu Beginn, dass sie und Tatyana jetzt
beste Freundinnen seien und es auch sofort so war, als würden sie sich seit
Jahren kennen wirkte auf mich merkwürdig. Mir kamen solche Gespräche und
Handlungen zu abrupt vor, die Gespräche änderten plötzlich geändert, oder
begannen so plump, dass es fast komisch wirkte. Deswegen hat Tatyana mir
als Protagonistin, oder Charlotte und
weitere Gegenspielerinnen nicht immer gefallen. Sie wirkten stereotyp, was aber
von Anfang an von Tatyana prophezeit wurde. Vielleicht war dies Absicht und ich
habe die Ironie dahinter nicht nachvollziehen können, wer weiß.
Was
mich auch störte war Tatyanas Temperament, aber das ist Geschmackssache. Es
gefiel mir nicht, dass sie sich selbst als wohlerzogen und damenhaft wahrnahm,
in meinen Augen aber eher eine kleine Zicke war. Sie schimpfte sehr schnell und
hatte weitaus weniger Manieren, als die anderen Mädchen, die sie als nicht so
wohlerzogen wie sich selbst wahrnahm. Aber dieser Punkt ist nicht wirklich
tragisch, denn wer liest gerne ein Buch über eine perfekte Person? Wir wollen
Ecken und Kanten, nur durch sie entstehen Konflikte und diese machen ein Buch
lesenswert.
Die
Stimmung im Palast wirkte auf mich eher wie ein einem Freizeitcamp. Interessant
war es, was für Aufgaben die Mädchen gestellt bekommen hatten, dass sie bereits
Unterricht erhielten und auch wenn sie schöne Kleider gestellt bekamen so
wurden sie nicht sofort in den Glanz und Glamour des Palastes aufgenommen. Sie
wussten irgendwie stets wo ihr Platz war. Das bewirkte auch ein ebenbürtiges
Miteinander mit den potentiellen Prinzen, was mir sehr gut gefiel. Den Prunk
merkte man kaum, abgesehen von den stereotypen Prinzessinnenaufgaben, wie
Bücher auf dem Kopf balancieren und auch die jungen Männer machten auf mich
allesamt nicht den Eindruck als seien sie wohlgeratene Prinzen. Sie wirkten
eher wie normale Teenager, die einfach ein nettes Mädchen kennen lernen
wollten.
Leider
kamen mir manche Ideen nicht immer gut durchdacht vor. Meist lag das daran,
dass die Nebenfiguren nicht ausgearbeitet waren, quasi nur ein Mittel zum Zweck
und abgesehen von fünf weiteren Kandidatinnen wurden keine weiteren namentlich
erwähnt. Generell weiß man höchstens noch über Claire mehr über ihren
Charakter. Dass die vier Männer nichts über ihr Privatleben preisgeben ist
natürlich klar, man könnte ja herausfinden, welcher von ihnen der Prinz ist,
allerdings wäre es interessant gewesen ihnen ein Laster, oder ein Hobby zu
geben. Auch die anderen Mädchen hätten ruhig vorkommen können, aber da Tatyana
immer als Erste ihr Interview hatte wurden die anderen Kandidatinnen nicht mehr
erwähnt. Das macht den Eindruck als habe Tatyana keinerlei Konkurrenz, aber das
wird sich bestimmt noch ergeben. Schade war es für mich, dass Tatyana darin
bestätigt wurde, dass die Kandidatinnen in Schubladen gehörten. Es waren
oberflächliche Mädchen in einem oberflächlichen Wettbewerb. Da hätte ich gerne
eine Überraschung gehabt, da selbst Claire eine materielle Person ist.
Hätte
es nicht dieses Klischee gegeben, wären die Akteure und Hintergrundgeschichten
mehr ausgearbeitet gewesen wäre ich noch gefesselter gewesen von diesem tollen
Buch und ich hoffe es entwickelt sich noch spannender weiter in den folgenden
vier Teilen.
Mein
Fazit zu Royal ist, dass es eine wunderbare Grundidee ist, die mir nicht besser
hätte gefallen können, diese bis jetzt aber noch nicht ausgeschöpft wurde. Ich
kann meine finale Meinung aber erst bilden, wenn ich die Reihe beendet habe.
Und das werde ich auf jeden Fall, denn ich bin umso neugieriger, welcher der
vier jungen Herren der wahre Prinz ist.
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